Was ist Morbus Crohn?

 

Darm mit Morbus Crohn

Darm mit Morbus Crohn

Morbus Crohn beschreibt eine chronische und schubweise verlaufende Entzündung des Magen-Darm-Trakts. Die Krankheit kann vom Mund bis hin zum After jeden Abschnitt des Verdauungstraktes betreffen. Am häufigsten sind jedoch Entzündungen im Darmbereich. Dabei sind alle Schichten der Darmwand entzündet, die sich im Verlauf der Erkrankung verdicken.

Typischerweise tritt Morbus Crohn segmental auf, was bedeutet, dass sich direkt neben erkrankten Darmabschnitten gesunde Abschnitte befinden.

Weitere Informationen:
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Häufig betroffen: Personen zwischen 15 und 35 Jahren

Seit Anfang des 19. Jahrhunderts steigt die Anzahl der Betroffenen stetig an. Dabei tritt die Krankheit meist bei jüngeren Menschen erstmals auf. Typisch ist hier ein Alter zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr. Aber auch Menschen im höheren Alter können noch an Morbus Crohn erkranken.

Aktuell leiden in Deutschland rund 300.000 Menschen an Morbus Crohn und die Zahl der Neuerkrankungen steigt stetig.

Was ist ein Schub bei Morbus Crohn?

Morbus Crohn ist eine chronische Erkrankung, die in Schüben verläuft. Die Krankheit ist sozusagen in dieser Zeit ‚aktiv‘.

Woran ist ein Schub bei Morbus Crohn erkennbar?

Dies bedeutet, dass die Betroffenen Zeiten haben, in denen sich keine Symptome zeigen, aber auch Zeiten, in denen die Symptome vermehrt und länger andauernd auftreten. Ein Schub kann mit plötzlich auftretenden Beschwerden wie lang anhaltender Durchfall oder Krämpfen einhergehen oder sich durch erste Anzeichen wie Bauchgrummeln ankündigen. Betroffene haben meist ein Leben lang mit Schüben, die mal mehr, mal weniger stark auftreten zu kämpfen und sind während eines Schubs zum Teil erheblich im Alltag eingeschränkt.

Wie lange dauert ein Schub bei Morbus Crohn?

Die Dauer eines Schubs variiert und ist individuell verschieden. Auch, wann genau ein Schub auftritt, wie ausgeprägt dieser ist und wie lange die Remissionsphase bis zu einem neuen Schub andauert, ist nicht absehbar. Während einige Betroffene nur wenige Tage von einem Schub begleitet werden, kann dieser wiederum bei anderen mehrere Wochen anhalten.

Was tun bei einem akuten Schub?

Ein akuter Schub sollte ärztlich behandelt werden. Je schneller Medikamente zur Symptomlinderung verabreicht werden, umso weniger ausgeprägt ist der Schub für gewöhnlich und meist auch von kürzerer Dauer. In Absprache mit dem behandelnden Arzt werden Medikamente verordnet. Dabei stehen unterschiedliche Präparate zur Verfügung, die je nach Stärke der Beschwerden und in Abhängigkeit davon, wo die Entzündung auftritt, verabreicht werden. Weitere Informationen zur Behandlung mit Medikamenten bei einem Morbus Crohn-Schub.

Was essen bei einem Morbus Crohn-Schub?

Da ein Schub häufig mit Beschwerden wie schweren Durchfällen einhergeht, ist in erster Linie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Des Weiteren ist es wichtig, dem Körper Kalorien zuzuführen, um Kraft und Energie zu sammeln. Dies sollte über leicht bekömmliche und gut verträgliche Nahrungsmittel erfolgen, die den Körper jedoch nicht zusätzlich belasten. Zu nennen sind hier beispielsweise Weißbrot oder leichte und pürierte Gemüsesuppen.

Unter dem Menüpunkt Ernährung finden Sie weitere Informationen, welche Nahrungsmittel während einem Schub zu empfehlen sind.

Das Krankheitsbild Morbus Crohn

Beim Morbus Crohn kann jeder Teil des Verdauungstraktes betroffen sein, meist aber zeigen sich die Entzündungen am Ende des Dünndarms oder aber auch am oberen Abschnitt des Dickdarms. In der Regel ist nicht nur die obere Darmschleimhaut betroffen, sondern die Entzündung zieht sich hinein bis in die tieferen Schichten von Dick- oder Dünndarm.

Ursachen sind nicht eindeutig

Die Krankheit gibt Medizinern und Forschern noch heute viele Rätsel auf. So kann bis heute nicht genau geklärt werden, welche Ursachen dieser Erkrankung zu Grunde liegen. Es wird davon ausgegangen, dass oft ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren eine Rolle spielt, welche dann den Körper gegen sich selbst arbeiten lassen und die chronische Darmentzündung hervorrufen.

Morbus Crohn in erster Linie genetisch bedingt

Da in einzelnen Familienverbänden die Krankheit gehäuft auftritt, sind Wissenschaftler und Mediziner der Ansicht, dass Morbus Crohn in erster Linie vererblich und somit genetisch bedingt ist. Aber auch Umwelteinflüsse, ungesunder Lebenswandel wie beispielsweise Rauchen und Stress können die Krankheit begünstigen.

Unter dem Menüpunkt Ursachen finden Sie darüber hinaus ausführlichere Informationen zum Krankheitsbild selbst sowie zu den Auslösern.

Die Symptome – so zeigt sich Morbus Crohn

Symptome Morbus-Crohn

Beschwerden im Magen-Darm-Bereich sind typische Crohn-Symptome.

So vielfältig die Ursachen der Krankheit sein können, so vielfältig sind auch die Symptome. Am häufigsten aber sind jedoch:

  • lang anhaltende Durchfälle
  • heftige Bauschmerzen
  • starke Bauchkrämpfe

Begleitet werden diese Hauptsymptome oft auch von

  • allgemeinem Unwohlsein
  • Schwäche
  • Müdigkeit

Häufig sind die Betroffenen während einem Schub nicht oder nur bedingt in der Lage, ihrem gewohnten Alltag nachzukommen. Die lang anhaltenden Durchfälle führen meist auch, ungewollt, zu einer Gewichtsabnahme.

Von Fall zu Fall sind Gelenkschmerzen die ersten Symptome, die auch bei den weiteren Schüben begleitend auftreten können.

Unter dem Menüpunkt Symptome werden die einzelnen Beschwerden bei Morbus Crohn nochmals genauer aufgeführt.

Die Behandlung von Morbus Crohn – so ist eine Linderung möglich

Medikamente Morbus Crohn

Medikamente werden gegen Schmerzen und Entzündungen sowie zur Entkrampfung eingesetzt.

Die Behandlung hängt unter anderem von den Symptomen und der Intensität des jeweiligen Schubes ab.

Neben Schmerz- und Entkrampfungsmitteln steht hier die Eindämmung der Entzündung im Vordergrund. Hierzu werden während eines Schubes meist Kortison oder sonstige Entzündungshemmer verabreicht. Da durch den anhaltenden Durchfall viele Vitamine und Mineralstoffe verloren gehen, müssen auch diese oft in Form von Tabletten oder auch Spritzen zugeführt werden.

Kommt es in sehr kleinen Abständen immer wieder zu Schüben, so werden hier oft dauerhaft auch Medikamente verabreicht, die einen Schub verhindern oder zumindest aufschieben sollen. Hierbei handelt es sich dann um eine vorbeugende Medikamentengabe. Neben der medikamentösen Behandlung kommen viele Patienten zudem auch nicht um eine oder auch mehrere Operationen herum.

Mögliche Begleiterscheinungen: Fisteln und Geschwüre

Morbus Crohn greift den Verdauungstrakt an, in erster Linie den Darm. Im Laufe der Zeit können hier Fisteln und andere Geschwüre entstehen, die in der Folge operativ entfernt werden müssen. Dies muss jedoch immer individuell untersucht und abgeklärt werden.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten und ausführlichere Informationen unter Behandlung und Vorbeugung.

Das Zusammenspiel von Morbus Crohn und der Ernährung

Nicht nur Medikamente, sondern auch die Ernährung spielt bei der Behandlung der Krankheit Morbus Crohn eine wichtige Rolle. Die Betroffenen reagieren hier oft besonders empfindlich auf bestimmte Lebensmittel und sollten diese daher meiden.

So verursachen unter anderem ballaststoffreiche Lebensmittel bei vielen Betroffenen Blähungen und noch mehr Schmerzen und Probleme. Im Laufe der Zeit lernen die Betroffenen, welche Lebensmittel ihnen gut tun und welche nicht. Der Darm und der Verdauungstrakt sollten so wenig wie möglich mit Lebensmitteln belastet werden, die dem Körper nicht gut tun. Hier reagiert aber auch jeder Kranke anders, oft ist es dann wichtig, hier einen individuellen Ernährungsplan zu erstellen.

Fest steht jedoch, dass eine individuell abgerichtete Ernährung und der Verzicht auf z.B. blähende Lebensmittel die Krankheit positiv beeinflusst und den Menschen gut tut. Auch bei der Ernährung sollten die Betroffenen in erster Linie bei einem Krankheitsschub darauf achten, dass sie Lebensmittel zu sich nehmen, die von Natur aus viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten. So wird der Verlust durch den andauernden Durchfall wieder etwas reguliert.

Näheres dazu finden Sie unter dem Menüpunkt Ernährung bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.